Auch in der App Gem2Go Südtirol steht dieser Inhalt zur Verfügung.

Pressekonferenz zur Vorstellung des SOZIALBERICHTS 2019 des Betriebs für Sozialdienste Bozen

Foto für Pressekonferenz zur Vorstellung des SOZIALBERICHTS 2019 des Betriebs für Sozialdienste Bozen

Der Einsatz des BSB für die Lebensqualität der Stadt Bozen

Am Donnerstag, 10. September 2020, hat im Mehrzwecksaal "Rosenbach" des Bürgerzentrums Oberau Haslach, A. Nikolettiplatz 4 in Bozen, die Pressekonferenz zur Präsentation des Sozialberichts für das Jahr 2019 des BSB stattgefunden.

Der Sozialbericht des BSB für das Jahr 2019 stellt für alle Bürgerinnen und Bürger, Dienstnutzerinnen und Dienstnutzer, Bediensteten, freiwilligen Helferinnen und Helfer, für die Stadtgemeinde Bozen, für die Landesverwaltung und für alle Körperschaften und Organisationen eine Berichterstattung dar, beschreibt alle Tätigkeiten und Leistungen wie auch die Qualität der Dienste, die vom BSB angeboten werden und kann auf der Webseite des BSB, www.sozialbetrieb.bz.it unter der Sektion „Transparente Verwaltung“, „Performance“  „Bericht zur Performance“ eingesehen werden.

https://www.aziendasociale.bz.it/system/web/transparenz2014_sgv.aspx?menuonr=225062068&sprache=1&param=TDetails&gemeinde=21127&id={F34BB44C-3797-5DCA-E040-1BACC3224075}&level=3

Der BSB ist eine instrumentelle Körperschaft der Stadtgemeinde Bozen, ist als solche für die Führung aller Sozialdienste der Stadt zuständig und kümmert sich um die folgenden Tätigkeitsbereiche: Kleinkinder und Familie, Minderjährige, Erwachsene, Senioren, Menschen mit Behinderung und schließlich Menschen in sozialer Ausgrenzung bzw. in Verarmungsgefahr.

Kosten, Finanzressourcen und Personal der Sozialdienste
An den Betrieb für Sozialdienste Bozen haben sich aus verschiedenen Gründen (Kinderhorte, Seniorenwohnheime, Sprengeldienste, Dienste für Menschen mit Behinderung usw.) im Jahr 2019 etwa 29.069 Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bozen (Schätzung) gewendet, die Gesamtausgabe beläuft sich auf 96.416.347 €.
Der größte Teil der Ausgaben (31.986.397 €, 33,1% der Gesamtausgabe) wurde auch im Jahr 2019, im Bereich der Seniorenbetreuung bestritten, es folgen die Finanzielle Sozialhilfe (21.706.910 €, 22,5%), die Dienste für Menschen mit Behinderung (13.157.537 €, 13,6%), die Dienste im Bereich Jugend und Familie (9.558.892 €, 9,9%), die Dienste im Bereich Kleinkinder (8.810.332 €, 9,1%),  und die Maßnahmen zugunsten der Erwachsenen (6.150.421 €, 6,3%).
Die oben angeführte Gesamtausgabe wurde zu 51,1% vom Land Südtirol, zu 19,4% von der Stadtgemeinde Bozen, zu 12,3% durch die Tarifbeteiligung der Nutzer/innen, zu 3,8% vom Südtiroler Sanitätsbetrieb und zu 13,4% durch andere Finanzierungsquellen gedeckt.
Der BSB führt seine Sozialdienste direkt durch lohnabhängiges Personal und indirekt in Zusammenarbeit mit Organisationen mit oder ohne Erwerbszweck, mit denen entsprechende Verträge oder Abkommen abgeschlossen werden. Im Jahr 2019 wurden 55 Dienste ausgelagert.
Im BSB sind insgesamt 1.030 Personaleinheiten tätig (zum 31.12.), zu denen auch die insgesamt 375 äquivalenten vollzeitbeschäftigten Arbeitskräfte gezählt werden müssen, die im Jahr 2019 (31.12) in den ausgelagerten Sozialdiensten (Dritter Sektor) tätig waren.

Einige spezifische Daten zu den verschiedenen Einsatzbereichen des BSB
Kinderhorte und Kindertagesstätten: Die Anzahl an Kinderhortplätze in den 10 betrieblichen Horten belief sich zum 31.12.2019 auf 462. Im Jahr 2019 haben insgesamt 744 Kinder die Horte besucht (zum 31.12.2019 waren 446 Kinder anwesend). Nach dem progressiven Rückgang im vorhergehenden Dreijahreszeitraum ist bei den Hortbesuchen seit dem Jahr 2019 wieder ein Anstieg zu verzeichnen (+4,8% im Vergleich zum Jahr 2018). Die Gesamtanzahl der Kinderhorteinschreibungen beläuft sich im Jahr 2019 auf 577, womit im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 7,6% (+41 Einschreibungen) zu verzeichnen ist. Die Sozialgenossenschaften Casa Bimbo Tagesmutter, Babycoop und Coccinella haben auch im Jahr 2019 insgesamt 165, vom BSB finanzierte Plätze in den Kindertagesstätten bereitgestellt. Die Anzahl der Kinder, die im Jahr 2019 eine Kita besucht haben, beläuft sich auf 300. Im Vergleich zum Vorjahr ist ein Rückgang um 2% zu verzeichnen.
Sozialsprengel: Die fünf Sozialsprengelsitze haben im Jahr 2019 insgesamt 1.073 Minderjährige betreut (im Vorjahr waren es 1.061). Dies entspricht 6% der Bozner Gesamtwohnbevölkerung mit weniger als 18 Jahren. Der leichte Anstieg (+12 Personen = 1%) bestätigt den wachsenden Trend aus dem Vorjahr. Von den fünf Sozialsprengelsitzen wurden außerdem insgesamt 1.223 erwachsene Nutzerinnen und Nutzer betreut. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Anstieg von 12% (+15 Nutzerinnen/Nutzer). Auch 260 Seniorinnen und Senioren (53 Personen weniger als im Vorjahr betreut -17%) wurden sozialpädagogisch von den Sozialsprengelsitzen betreut.
Im Jahr 2019 haben insgesamt 6.346 Nutzerinnen und Nutzer - und damit 657 Personen weniger als im Vorjahr (-9%) - die Finanzielle Sozialhilfe in Anspruch genommen. Diese Daten bestätigen den seit dem Jahr 2017 verzeichneten Rückgang (2014: 6.639; 2015: 6.945; 2016: 7.484; 2017: 7.248; 2018: 7.003). Von den 6.346 direkten Nutzerinnen und Nutzern haben 89% (5.628 Personen, im Vorjahr waren es 5.779) eine Geldzuwendung in Anspruch genommen, die restlichen 11% eine Tarifbegünstigung (718 Personen, im Vorjahr waren es 1.224).
Im Jahr 2019 haben sich insgesamt 2.921 Seniorinnen und Senioren und damit 184 weniger als im Vorjahr (-6%) an den Hauspflegedienst gewandt.
Die Anzahl der Erwachsenen zwischen 18 und 64 Jahren die, aufgrund der vollständigen bzw. Teil-
Pflegebedürftigkeit oder aufgrund von Problemen psychischer Natur, vom Hauspflegedienst am eigenen Wohnort oder in den Tagesstätten betreut wurden, beläuft sich im Jahr 2019 auf 152 (10 Nutzerinnen/Nutzer weniger als im Vorjahr -6,1%).
Im Zeitraum 2018-2019 ist die Anzahl der Mensaplätze gleichgeblieben, die Anzahl der Nutzerinnen und Nutzer ist hingegen von den 279 im Vorjahr auf 362 im Jahr 2019 gestiegen. Die Daten zu den verabreichten Mahlzeiten bestätigen den seit dem Jahr 2017 anhaltenden Aufwärtstrend (2017: 31.234; 2018: 33.576; 2019: 34.498).
Seniorenwohnheime und Tagespflegeheime für Senioren: Die Anzahl der Plätze in den betrieblichen Seniorenwohnheimen belief sich im Jahr 2019 auf insgesamt 415. Besagter Wert enthält 398 Plätze für die endgültige Aufnahme, 16 Plätze für die Kurzzeitpflege und einen Platz für die Aufnahme in Notfällen. Die Gesamtanzahl der Bewohnerinnen und Bewohner in den Seniorenwohnheimen beläuft sich im Jahr 2019 auf 516 Personen (10 weniger als im Vorjahr). Das Alter der endgültig aufgenommenen Bewohnerinnen und Bewohner geht mit 80,5 Jahren zurück (2017: 84,3; 2018: 86,8). Die beiden Bozner Tagespflegeheime, der Premstallerhof - spezialisiert auf die Betreuung von demenzkranken Seniorinnen und Senioren - in der Dolomitenstraße und Villa Europa im gleichnamigen Pflegeheim, haben im Jahr 2019 insgesamt 59 Personen betreut (2017: 68; 2018: 65).
Menschen mit Behinderung: Die Gesamtanzahl der Plätze in den stationären Diensten für Menschen mit körperlicher und/oder kognitiver Behinderung ist im Jahr 2019 um eine Einheit, von 48 auf 49 Plätze, gestiegen. Besagte Dienste haben im Jahr 2019 insgesamt 51 Nutzerinnen und Nutzer betreut (im Vorjahr waren es 53). Die Daten bestätigen zudem das durchschnittlich hohe Alter der 51 Nutzerinnen und Nutzer der stationären Dienste: 82% gehören der Altersklasse von 40 bis zu 64 Jahren an, 10% sind über 65 Jahre alt. Die teilstationären Dienste für Menschen mit körperlicher und/oder kognitiver Behinderung (Dienste zur Arbeitsbeschäftigung/mit rehabilitativem Charakter) haben im Jahr 2019 69 Nutzerinnen und Nutzer und damit eine Person weniger als im Vorjahr betreut. Die Wohngemeinschaften für Menschen in psychischen Notlagen haben auch im Jahr 2019 die Aufnahmekapazität von 13 Plätzen beibehalten. Im Laufe des Jahres 2019 wurden 14 Nutzerinnen und Nutzer - und damit zwei mehr als im Vorjahr - betreut. Die Nutzer der teilstationären Dienste für Menschen in psychischer Notlage waren hingegen 46.

Wichtigste Neuerungen 2019
2019 war ein besonders bedeutendes Jahr für den BSB. Es war das Jahr seines 20jährigen Jubiläums seit Aufnahme seiner Tätigkeit im Jahr 1999. Im Rahmen der Feiern hat der BSB eine Veranstaltungsreihe organisiert, die auf die Einbeziehung und Teilnahme der Bürgerschaft und der Vertreterinnen und Vertreter der Interessensgruppen ausgerichtet war. In diesem Zusammenhang sind insbesondere die Einweihung der neuen Tagesstätte für Senioren in Firmian, die öffentliche Informations- und Sensibilisierungsveranstaltung mit Einweihung des neuen Verwaltungssitzes des BSB (Übersiedlung der Verwaltungsämter hat im März 2019 stattgefunden) und die Tagung vom 29.11.2019 zum Thema „20 Jahre im Dienste der Stadt: der BSB von seiner Gründung bis heute. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Sozialarbeit im urbanen Kontext“ hervorzuheben. Zusätzlich zu diesen spezifischen Aktivitäten, war der ASSB 2019 auch damit beschäftigt, die in den Vorjahren begonnene Reorganisation der Sprengeldienste umzusetzen und zu begleiten. Darüber hinaus sind auch die Wechsel an der Führungsspitze der Abteilung Territoriale Dienste, an jener des Amtes für Menschen mit Behinderung, des Seniorenwohnheims Don Bosco und Villa Europa und des Sprengelamtes Don Bosco-Europa zu nennen. 
Wichtigste vom BSB erzielte Ergebnisse
Im Jahr 2019 ist es dem Betrieb gelungen, seine Dienste und das Qualitätsniveau der Leistungen beizubehalten, die gesetzlichen Neuerungen zu übernehmen, die darin vorgesehenen, neuen Leistungen umzusetzen und weiter an der konstanten Verbesserung des Angebotes zu arbeiten und dabei die Person in den Mittelpunkt aller Anstrengungen zu stellen:

    • Neuorganisation des Sommerbesuchs in den betrieblichen Kinderhorten: diese hat im Sommer 2019 stattgefunden. Bei den entsprechenden Abläufen wurden zum einen die Bedürfnisse der Kinder und zum anderen die Notwendigkeit der pädagogischen Kontinuität in den Mittelpunkt gestellt. So weit möglich, wurde die Anwesenheit einer Bezugsperson gewährleistet wodurch die Kinder diesen Zeitraum ausgewogener und gelassener erleben konnten. Der Sommerbesuch hat bei den Eltern der besuchenden Kinder großen Anklang gefunden.
    • Ausarbeitung eines dienstinternen Protokolls für die Verabreichung von Arzneimitteln in den betrieblichen Horten in Zusammenarbeit mit dem Bozner Krankenhaus: das Protokoll zielt auf den Schutz der Gesundheit und des Wohlbefindens jener Kinder in den Horten ab, die an spezifischen Krankheiten leiden.
    • Evaluierungsstelle „Arbeit“: neben den bereits existierenden Diensten hat der BSB die Evaluierungsstelle „Arbeit“ errichtet. Nun erfolgt die Fallübernahme vonseiten der Fachkräfte der Evaluierungsstelle, je nach den Erfordernissen und Bedürfnissen der Menschen, die das Soziale Mindesteinkommen beziehen, durch die Aktivierung zahlreicher öffentlicher und privater Ressourcen.
    • Fachplan für den Bereich soziale Härtefälle: im Jahr 2019 ist, unter Beteiligung der Vertreterinnen und Vertreter der betreffenden Interessensgruppen, der Entwurf für den Fachplan für den Bereich soziale Härtefälle ausgearbeitet worden.
    • Neuaufstellung der Führung und Verwaltung der fünf Tagesstätten für Senioren und der entsprechenden HPD: nach der Neuorganisation der Sozialsprengel mit Schaffung der Einsatzbereiche, ist die Zuständigkeit für alle Dienste zugunsten der Seniorinnen und Senioren sowie der pflegebedürftigen Menschen – und darin inbegriffen jene für die Tagesstätten und für die HPD – zum Sprengelamt Gries-Quirein übergegangen.
    • Arbeitseingliederung: im Bereich Menschen mit Behinderung konnten entsprechend dem Landesgesetz Nr. 7/2015 die Dienste zur Arbeitsbeschäftigung am betrieblichen Wartungssystem des BSB beteiligt werden, um somit die Arbeitseingliederung dieser Personen zu unterstützen. 
    • Fort- und Weiterbildung: um ein konstantes hohes Qualitätsniveau in den zu erbringenden Leistungen zu gewährleisten, hat der BSB einen Großteil des Personals in besondere Fort- und Ausbildungsprogramme miteinbezogen.



Für Informationen:
Amt für Planung Steuerung und Informationssysteme
Anita Pichler Platz 12 – Bozen
Frau Dr. Barbara Bogoni
Tel. 0471 457767

11.09.2020

DEU